AdTech
WebP. AVIF. Ready?
von Christian Reiher / Sonntag, 12. Oktober 2025
Warum WebP und AVIF die Zukunft der digitalen Werbung sind
Das Web ist visuell. Bilder transportieren Emotionen, ziehen Blicke an und entscheiden in der Werbung oft über Erfolg oder Misserfolg. Doch genauso wichtig wie das Bild selbst ist das Format, in dem es ausgeliefert wird. In einer Zeit, in der jede Millisekunde Ladezeit zählt und Nachhaltigkeit auch im digitalen Raum an Bedeutung gewinnt, sind WebP und AVIF zwei Formate, die Marken und Agenturen nicht mehr ignorieren sollten.
Schlanker, schneller, effizienter
Kleinere Dateien bei gleichbleibender Qualität – genau das liefern WebP und AVIF. Während JPEG und PNG seit Jahrzehnten Standard sind, schaffen die modernen Formate deutlich effizientere Kompression:
- WebP spart in der Regel rund 25-35 % Speicherplatz im Vergleich zu JPEG.
- AVIF geht noch weiter und reduziert die Dateigröße oft um 40-60 %.
Für die Praxis heißt das: Anzeigen laden schneller, auch bei schwacher Verbindung. Banner, Landingpages oder Rich-Media-Ads erscheinen nahezu verzögerungsfrei. Und: Weniger Datenvolumen bedeutet geringere Hosting- und CDN-Kosten – ein Aspekt, der bei großen Kampagnen spürbar ins Gewicht fällt.
Geschwindigkeit als Erfolgsfaktor
Studien belegen seit Jahren, wie sensibel Nutzer auf Ladezeiten reagieren. Eine einzige Sekunde Verzögerung kann die Conversion-Rate um mehrere Prozent senken. Werbebotschaften müssen also nicht nur kreativ und relevant sein, sondern auch sofort sichtbar werden.
WebP und AVIF verschaffen hier einen klaren Vorteil. Sie machen aus datenintensiven Visuals performante Assets, die selbst unter mobilen Bedingungen schnell ausgespielt werden. Gerade bei interaktiven Formaten, die ohnehin viel Bandbreite beanspruchen, ist das ein entscheidender Pluspunkt.
Weniger CO₂ pro Impression
Jeder Klick, jeder Seitenaufruf verursacht CO₂-Emissionen – einfach weil für die Datenübertragung Energie benötigt wird. Laut Website Carbon produziert eine durchschnittliche Webseite rund 1,76 Gramm CO₂ pro Aufruf. Rechnet man das auf Millionen von Ad Impressions hoch, wird schnell klar, wie groß der Einfluss von Dateigrößen tatsächlich ist.
Wer auf WebP oder AVIF setzt, senkt den Datenverbrauch pro Ausspielung spürbar und reduziert so auch den ökologischen Fußabdruck einer Kampagne. Für Marken, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, ist das ein weiterer Hebel, um glaubwürdig aufzutreten.
Breite Unterstützung im Ökosystem
Vor ein paar Jahren war die Frage der Kompatibilität noch ein Argument gegen den Einsatz moderner Bildformate. Heute sieht die Lage anders aus:
- WebP wird von allen gängigen Browsern unterstützt – Chrome, Firefox, Safari (ab Version 14), Edge und Opera.
- AVIF ist inzwischen in Chrome, Firefox, Safari (ab Version 16) und Edge integriert.
Auch im Bereich Content-Management und Infrastruktur ist der Wandel spürbar: WordPress und Shopify unterstützen WebP nativ, CDNs wie Cloudflare oder Akamai liefern AVIF automatisch an kompatible Endgeräte. Für Werbetreibende heißt das: weniger technische Hürden, mehr Möglichkeiten.
Mehr als nur Kompression
Die Stärken von WebP und AVIF gehen über die reine Dateigröße hinaus:
- Transparenz & Animation: WebP vereint die Vorteile von PNG und GIF in einem Format. AVIF kann ebenfalls Transparenz abbilden – bei noch effizienterer Kompression.
- HDR & Farbtreue: AVIF unterstützt High Dynamic Range und bietet damit brillante Farben und stärkere Kontraste – ideal für Marken, die Wert auf visuelle Qualität legen.
- Stabile Darstellung: Beide Formate sind robuster gegenüber schwankender Verbindungsgeschwindigkeit und vermeiden störende Artefakte.
- Zukunftssicherheit: Wer jetzt umsteigt, ist bestens auf kommende Standards vorbereitet – und positioniert sich als Innovator.
Chancen für Agenturen
Für Agenturen ist der Einsatz moderner Bildformate ein strategischer Mehrwert. Sie ermöglichen nicht nur bessere Nutzererlebnisse und effizientere Kampagnen, sondern zahlen gleichzeitig auf SEO, Ad-Quality-Scores und Nachhaltigkeitsziele ein.
Wer seinen Kunden proaktiv WebP und AVIF empfiehlt, zeigt, dass er nicht nur kreative Ideen liefert, sondern auch die technische Exzellenz beherrscht, die erfolgreiche Werbung heute erfordert.
Fazit
WebP und AVIF sind keine Nischenlösungen mehr, sondern entwickeln sich zum Standard. In einer Branche, in der Millisekunden und Kilobytes über Sichtbarkeit und Engagement entscheiden, können sie den entscheidenden Vorsprung bringen.
Sie sorgen für schnellere Ladezeiten, geringere Kosten und einen messbar kleineren CO₂-Fußabdruck – und machen damit deutlich, dass gute Werbung nicht nur kreativ, sondern auch effizient und nachhaltig sein kann.
Quellen:
- Google Developers: WebP Compression Study
- Mozilla Developer Network: AVIF Überblick
- CanIUse: WebP Unterstützung, AVIF Unterstützung
- Website Carbon: Wie viel CO₂ verursacht eine Website?
- Cloudflare Blog: Serving Modern Image Formats